Thailand – Kambodscha
** Thailand und Kambodscha haben am Samstag eine Waffenruhe vereinbart und wollen damit wochenlange schwere Grenzgefechte mit vielen Toten beenden. Die Waffenruhe ist um 12.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten. Sie betrifft „alle Arten von Waffen, Angriffe auf Zivilisten, zivile Objekte und Infrastruktur sowie militärische Ziele beider Seiten – in sämtlichen Fällen und in allen Gebieten“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. **
Online seit heute, 8.20 Uhr
Die gemeinsame Vereinbarung wurde vom thailändischen Verteidigungsminister Natthaphon Nakrphanit und seinem kambodschanischen Amtskollegen Tea Seiha unterzeichnet.
Die Minister beider Länder teilten in der gemeinsamen Erklärung weiter mit, beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, di…
Thailand – Kambodscha
** Thailand und Kambodscha haben am Samstag eine Waffenruhe vereinbart und wollen damit wochenlange schwere Grenzgefechte mit vielen Toten beenden. Die Waffenruhe ist um 12.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten. Sie betrifft „alle Arten von Waffen, Angriffe auf Zivilisten, zivile Objekte und Infrastruktur sowie militärische Ziele beider Seiten – in sämtlichen Fällen und in allen Gebieten“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. **
Online seit heute, 8.20 Uhr
Die gemeinsame Vereinbarung wurde vom thailändischen Verteidigungsminister Natthaphon Nakrphanit und seinem kambodschanischen Amtskollegen Tea Seiha unterzeichnet.
Die Minister beider Länder teilten in der gemeinsamen Erklärung weiter mit, beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, die derzeitigen Truppenstationierungen beizubehalten und keine weiteren Truppenbewegungen vorzunehmen. „Jede Verstärkung würde die Spannungen erhöhen“, ließ das kambodschanische Verteidigungsministerium wissen.
Bei neuen, 20-tägigen, schweren Kämpfen zwischen den beiden südostasiatischen Ländern waren offiziellen Angaben zufolge bisher mehr als 40 Menschen getötet und mehr als eine halbe Million Menschen auf beiden Seiten vertrieben worden. Beide Seiten beschuldigen einander gegenseitig, die neuen Gefechte ausgelöst zu haben, und berufen sich jeweils auf ihr Recht auf Selbstverteidigung.
Berichte über gegenseitige Angriffe
Noch am Freitag warf Kambodscha Thailand vor, seine Luftangriffe im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern trotz laufender Verhandlungen verstärkt zu haben. Das kambodschanische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, thailändische F-16-Kampfjets hätten in den Morgenstunden bis zu 40 Bomben auf das Gebiet des Dorfes Chok Chey in der Provinz Banteay Meanchey abgeworfen. Thailand habe seine Bombardierungen damit „intensiviert“.
Thailändische Medien wiederum berichteten, kambodschanische Truppen hätten in der Nacht das Grenzgebiet der Provinz Sa Kaeo bombardiert. Dabei seien mehrere Häuser beschädigt worden. Die Kämpfe waren Anfang Dezember wieder aufgeflammt, nachdem eine frühere, von US-Präsident Donald Trump im Juli nach tagelangen Gefechten vermittelte Waffenruhe gescheitert war.
Die zwei Verteidigungsminister hatten sich an einem Grenzkontrollpunkt zwischen der kambodschanischen Provinz Pailin und der thailändischen Provinz Chanthaburi getroffen. Vorausgegangenen waren in den vergangenen Tagen vorbereitende Beratungen in einem gemeinsamen Ausschuss zu Grenzfragen. Der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul hatte am Freitag in Bangkok die Hoffnung geäußert, dass sich die beiden Seiten einigen werden.
Jahrzehntelanger Konflikt
Die Kämpfe wurden an mehreren Stellen der etwa 800 Kilometer langen thailändisch-kambodschanischen Grenze geführt. Die beiden Länder beschuldigten einander gegenseitig, auch zivile Gebiete unter Beschuss zu nehmen. Die Anschuldigungen wurden von beiden Ländern jeweils zurückgewiesen.
Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt ist die Folge einer unklaren Grenzziehung durch Kambodschas ehemalige Kolonialmacht Frankreich im Jahr 1907. Im Oktober hatten sich die beiden Seiten unter anderem auf den Abzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet sowie eine gemeinsame Minenräumung verständigt.
Doch im November wurde die Feuerpause nach einem neuerlichen Grenzvorfall ausgesetzt. Seit dem 7. Dezember hatte sich die Lage nach einem Grenzscharmützel nochmals kriegsähnlich verschärft. Es kam zu neuen Kämpfen an mehreren Stellen der Grenze.