Neben Politspannungen
** Ein starkes Erdbeben rund 30 Kilometer vor der Küste hat Samstagabend Taiwan erschüttert. Die Erdstöße waren im Norden der Insel zu spüren. In der Hauptstadt Taipeh wackelten Gebäude. Im Dezember gab es bereits mehrere Erdbeben in dem Land, das derzeit verstärkt um seine Unabhängigkeit von China bangen muss. **
Online seit heute, 18.10 Uhr
Das Erdbeben erreichte laut taiwanesischen Angaben die Stärke 7. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgelöst. In der Hauptstadt Taipeh gab es zunächst auch keine Berichte über schwerere Schäden.
Laut der taiwanesischen Wetterbehörde CWA wurden die Erdstöße 32,3 Kilometer östlich der Küstenregion Yilan und in fast 73 Kilometer Tiefe gemessen. In Yilan und 16 weiteren Bezirken, darunter die Hauptstadt Taipeh, hatten die…
Neben Politspannungen
** Ein starkes Erdbeben rund 30 Kilometer vor der Küste hat Samstagabend Taiwan erschüttert. Die Erdstöße waren im Norden der Insel zu spüren. In der Hauptstadt Taipeh wackelten Gebäude. Im Dezember gab es bereits mehrere Erdbeben in dem Land, das derzeit verstärkt um seine Unabhängigkeit von China bangen muss. **
Online seit heute, 18.10 Uhr
Das Erdbeben erreichte laut taiwanesischen Angaben die Stärke 7. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgelöst. In der Hauptstadt Taipeh gab es zunächst auch keine Berichte über schwerere Schäden.
Laut der taiwanesischen Wetterbehörde CWA wurden die Erdstöße 32,3 Kilometer östlich der Küstenregion Yilan und in fast 73 Kilometer Tiefe gemessen. In Yilan und 16 weiteren Bezirken, darunter die Hauptstadt Taipeh, hatten die Erdstöße die Intensität vier, auf einer Skala von null bis sieben. Vier bedeutet, dass es kleinere Schäden geben kann.
Tausende Haushalte ohne Strom
Tausende Haushalte in Yilan waren allerdings vorübergehend ohne Strom. Taiwan liegt in einer besonders aktiven tektonischen Zone, in unmittelbarer Nähe treffen die Eurasische Platte und die Philippinische Platte aufeinander. Das führt immer wieder zu kleinen und großen Erdbeben.
Allein in diesem Monat waren davor drei Erdbeben registriert worden, darunter eines am 24. Dezember. Mehr als 100 Menschen wurden 2016 bei einem Beben im Süden des Landes getötet. 1999 kamen mehr als 2.000 Menschen bei einem schweren Erdbeben auf der Insel ums Leben.
Evakuierungen bei Chip-Riese TSMC
Der weltgrößte Chiphersteller TSMC musste vorübergehend mehrere Produktionsanlagen evakuieren. Das sei auf Rücksicht auf die Sicherheit des Personals geschehen. Mittlerweile kehrten laut TSMC – es ist die wichtigste Firma Taiwans mit globaler strategischer Bedeutung – die Beschäftigten wieder in die Produktionshallen zurück, und die Arbeiten seien wieder aufgenommen worden.
Schwere diplomatische Spannungen
Die tektonischen Spannungen kommen zu einem Zeitpunkt, wo Taiwans Politik und Diplomatie besonders stark angespannt sind. Peking hatte mit verschiedenen Seemanövern in den letzten Monaten den Druck auf Taiwan erhöht. Die kommunistische Regierung in Peking betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und übt zunehmend militärischen und politischen Druck auf die Insel aus.
Seit die neue japanische Regierungschefin Sanae Takaichi deshalb zuletzt gewarnt hatte, Japan könnte auf chinesische Militäraktionen gegen Taiwan reagieren, falls diese die nationale Sicherheit bedrohten, sind die Anspannungen in der Region so stark wie lange nicht. Taiwan liegt nur rund 110 Kilometer von der westlichsten japanischen Insel Yonaguni entfernt.
Chinesische Sanktionen gegen US-Konzerne
Am Samstag verhängte China zugleich wegen US-Waffenverkäufen an Taiwan Sanktionen gegen zehn Einzelpersonen und 20 US-Rüstungsfirmen. Die Strafmaßnahmen betreffen unter anderem die Boeing-Produktionsstätte in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri sowie den Luftfahrtkonzern Northrop Grumman.
Mit der Maßnahme reagierte die Volksrepublik auf ein neues Rüstungsgeschäft zwischen Taiwan und den USA. Die Regierung in Taipeh hatte diesen Monat mitgeteilt, dass Washington Rüstungsverkäufe an Taiwan im Umfang von elf Milliarden Dollar (9,33 Mrd. Euro) und damit eines der größten Rüstungspakete für die Insel überhaupt abgesegnet habe.