Aktualisiert22. Dezember 2025, 10:29
Teure SchweizAsylunterkunft statt Hotel: Missbrauchen Touristen Asylgesuche?
Ein Bericht zeigt eine auffällige Zunahme der Asylgesuche an Wochenenden und während Grossanlässen. Bundesasylzentren werden so als Gratis-Unterkünfte missbraucht.
Darum gehts
- Bundesasylzentren werden offenbar als günstige Übernachtungsmöglichkeit missbraucht.
- Besonders bei Grossanlässen wie Taylor-Swift-Konzerten steigen die Asylgesuche stark an.
- Das SEM bekämpft den Missbrauch mit neuen Verfahren und Fingerabdruck-Erfassung.
Wer nach der Street Parade noch bis tief in die Nacht weiterfeiern will, braucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Ein Hotel ist aber teuer. Ein [Bunde…
Aktualisiert22. Dezember 2025, 10:29
Teure SchweizAsylunterkunft statt Hotel: Missbrauchen Touristen Asylgesuche?
Ein Bericht zeigt eine auffällige Zunahme der Asylgesuche an Wochenenden und während Grossanlässen. Bundesasylzentren werden so als Gratis-Unterkünfte missbraucht.
Darum gehts
- Bundesasylzentren werden offenbar als günstige Übernachtungsmöglichkeit missbraucht.
- Besonders bei Grossanlässen wie Taylor-Swift-Konzerten steigen die Asylgesuche stark an.
- Das SEM bekämpft den Missbrauch mit neuen Verfahren und Fingerabdruck-Erfassung.
Wer nach der Street Parade noch bis tief in die Nacht weiterfeiern will, braucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Ein Hotel ist aber teuer. Ein Bundesasylzentrum ist da weitaus die günstigere Alternative, wie sich offenbar einige denken.
Ein Bericht des Forschungsbüros Ecoplan legt nahe, dass Bundesasylzentren so missbraucht werden. Demnach verzeichnen die Zentren an Wochenenden viele Eintritte von Personen, die am Montag wieder verschwinden. Die Zeitungen von CH-Media berichteten darüber.
Dem Ecoplan-Bericht zufolge wurden an Sommerwochenenden bis zu 15 Asylgesuche im Bundesasylzentrum in Zürich gestellt. Während der Street Parade sprang die Zahl auf 75. Ein ähnlicher Anstieg fand während Taylor-Swift-Konzerten in Zürich statt. Meist kamen die Asylsuchenden aus nordafrikanischen Staaten.
Zahlen zu Asylgesuchen
Bis Ende November 2025 haben in der Schweiz 23’767 Personen ein Asylgesuch gestellt. Dies ist ein Rückgang von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
2024 registrierte das SEM rund 4500 mutmasslich unbegründete Gesuche. Dies entspricht 15 Prozent aller Entscheidungen.
2024 haben 2337 Personen ein Asylgesuch gestellt und sind danach ausgestiegen. Am häufigsten passiert dies in Zürich, wenn die Personen in einen anderen Landesteil geschickt werden. Trotz Gratisfahrkarte erscheinen sie dort oft nie.
So soll der Missbrauch bekämpft werden
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) gehe die Problematik aktiv an, wie Sprecher Samuel Wyss gegenüber CH-Media sagt. Er verweist zum einen auf das neue 24-Stunden-Verfahren für Asylsuchende aus Nordafrika. Zum anderen werden neu auch nachts und an Wochenenden Fingerabdrücke erfasst. So könne man nicht mehr in einem Bundesasylzentrum übernachten, ohne identifiziert zu werden.
Nach einer Einigung zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden soll bald auch ein Vorverfahren eingeführt werden. So könnte geklärt werden, ob überhaupt Voraussetzungen gegeben sind, um ein Gesuch zu stellen, bevor das Gesuch gestellt werden kann.
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Simon Misteli (sim), Jahrgang 1995, arbeitet seit 2024 als Redaktor am Newsdesk. Dabei schreibt er über verschiedenste Themen mit einem Fokus auf Auslandsgeschichten.
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