 Die Migros reduziert die Menge an Aktionen. Das sollen Kunden aber nicht spüre…
 Die Migros reduziert die Menge an Aktionen. Das sollen Kunden aber nicht spüren.
Keystone
Rabattaktionen aus Zürich statt von den Regionalgenossenschaften, ein entschlacktes Sortiment und 140 neue Filialen bis 2030: Die Migros stellt sich unter CEO Mario Irminger neu auf – und nimmt Kurs auf mehr Wettbewerbsfähigkeit.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Migros reduziert die Zahl ihrer Rabattaktionen von 4000 auf 400 pro Jahr und steuert diese zentral aus Zürich, um Effizienz und Einkaufskonditionen zu verbessern.
- Kundinnen und Kunden merken wenig davon, da die Zahl der Aktionen pro Filiale gleich bleibt.
- Mit der Migros Supermarkt AG und einem abgespeckten Sortiment, inklusive Kürzungen bei M-Budget-Produkten, soll der Konzern vereinheitlicht und wettbewerbsfähiger gemacht werden.
- Trotz laufendem Umbau plant Migros bis 2030 den Ausbau um 140 neue Filialen, um zum Konkurrenten Coop aufzuschliessen – insbesondere im städtischen Raum.
Die Migros steckt mitten in einem grossen Umbau: Aktionen, Sortiment und Strukturen werden neu organisiert. Neu werden Rabattaktionen nicht mehr von den zehn Regionalgenossenschaften gesteuert, sondern zentral von Zürich aus.
Das hat die Zahl der schweizweiten Aktionen drastisch reduziert, wie der «Blick» berichtet. Von rund 4000 auf 400 pro Jahr. Ziel: Effizienzsteigerung und bessere Einkaufskonditionen durch gebündelte Verhandlungen mit Lieferanten.
Aufräumen im Sortiment – und neue Supermarktstrategie
Kundinnen und Kunden merken wenig davon, da die Zahl der Aktionen pro Filiale gleich bleibt. Migros will künftig sogar noch mehr Promotionen anbieten – kombiniert mit tieferen Preisen.
Ein zentrales Instrument der neuen Strategie ist die seit Januar 2024 tätige Migros Supermarkt AG – eine Tochterfirma des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB), die Prozesse vereinheitlichen und die Macht der Regionalgenossenschaften reduzieren soll. CEO Mario Irminger will damit den Konzern neu aufstellen und wieder konkurrenzfähig machen.
Diese Firma soll zentrale Prozesse vereinfachen und den Einfluss der Regionalgenossenschaften weiter zurückdrängen – ähnlich wie es Konkurrent Coop bereits erfolgreich getan hat.
Auch das Sortiment wird entschlackt – etwa mit dem Rückbau von 1000 Produkten, darunter auch M-Budget-Artikel. Beispiel: Bei gemahlenen Haselnüssen verschwindet die 400g-Packung, bleibt aber saisonal verfügbar.
Der Blick nach vorne: 140 neue Filialen bis 2030
Trotz Personalabbau und Spartenverkäufen (etwa von Hotelplan oder Melectronics) blickt die Migros nach vorne: Bis 2030 sollen 140 neue Filialen entstehen. Damit will der Konzern zu Coop aufschliessen, das vor allem im städtischen Raum – etwa in Zürich – zuletzt stark expandiert hat.
Der Umbau dürfte noch Jahre dauern, markiert aber den Versuch, die Migros wieder konkurrenzfähig zu machen – mit klareren Strukturen, weniger Chaos und stärkerem Fokus auf den Kernbereich Detailhandel.